SWSG unterstützt Sprachunterricht für junge Migranten

Wohnungsunternehmen der Landeshauptstadt spendet für Projekt von Sozialverein IN VIA

Spendenübergabe IN VIA
Anja Schmid (von links), Ilona Rauschopf und Ulrike Mucke von IN VIA sowie SWSG-Bereichsleiter Lars Hoffmann.

Aller Anfang ist schwer, besonders wenn alles Anfang ist: Neues Land, neue Schule, neue Sprache – junge Einwanderer können davon ein Lied singen. Oft reicht außerdem der staatlich zugesicherte Integrationskurs nicht aus, um über einfache Konversation hinaus die Sprache der neuen Heimat zu beherrschen. Einwanderer aus EU-Staaten bekommen diese Unterstützung nur dann, wenn Plätze frei sind – angesichts der aktuellen Flüchtlingssituation eine aussichtslose Sache.

Aus dieser Erfahrung heraus bietet der Jugendmigrationsdienst von IN VIA schon seit über 15 Jahren außerschulische Sprachförderung für Jugendliche an, die aus aller Welt nach Deutschland eingewandert sind. Mit ehrenamtlichen und professionellen Helfern schafft die Einrichtung in Stuttgart ein erweitertes Sprach-Fundament, mit dem Jugendliche und junge Erwachsene auch in der Schul- und Arbeitswelt bestehen können.

Wichtig für Integration

„Dies ist ein entscheidendes Ziel für eine gelungene Integration", sagte Lars Hoffmann, Leiter des Bestandsmanagements bei der Spendenübergabe. Die SWSG hat viele Mieterinnen und Mieter mit Migrationshintergrund, immer wieder sind unter den IN VIA-Schülerinnen und -Schülern auch junge Menschen, die bei der SWSG wohnen. Auch das war für das Wohnungsunternehmen der Landeshauptstadt ein guter Grund für eine Spende. IN VIA-Vorstandsvorsitzende Ilona Rauschopf und Regionalleiterin Ulrike Mucke dankten bei der Übergabe für die 7000 Euro. Das Geld wird für den Betrieb Sprachförderung und die Fortbildung der Sprachlehrer benötigt. Diese müssen vielen Ansprüchen gerecht werden.

Keineswegs nur junge Menschen mit schlechten Lernvoraussetzungen brauchen Hilfe, sagt Anja Schmid vom Jugendmigrationsdienst bei IN VIA. Auch Mädchen und Jungs, die vor ihrer Flucht oder Auswanderung auf Gymnasial-Niveau gelernt haben, lassen sich von den INVIA-Helfern Sonder-Unterricht geben. „Manchen kann es mit dem Deutsch-Lernen nicht schnell genug gehen, andere brauchen Hilfe, um in der Schule mitzukommen", sagt Schmid zur Anforderungsspanne ihrer Schüler.

Herausforderungen für Helfende

Das stellt auch die Helfenden vor Herausforderungen. Die acht Ehrenamtlichen und drei Honorarkräfte helfen rund 15 jungen Menschen aus aller Herren Länder beim Deutschlernen. Meist in Einzel-Unterricht machen die Lehrkräfte ihre Schützlinge fit für den Alltag hierzulande. Die Unterstützung dauert mindestens ein Jahr. Dabei entwickeln sich viele Sprachlehrerinnen und -lehrer zu Mentoren, zu Vorbildern für Schülerinnen und Schüler im Alter von 12 bis 20 Jahren. Diese kommen aus dem Irak, Syrien und Afghanistan, aber auch vom indischen Subkontinent oder aus Afrika.

Der Verein in der Olgastraße 62 unterhält neben einem Mädchenwohnheim eine Kindertagesstätte mit Familienzentrum, Jugendsozialarbeit an drei beruflichen Schulen und ist ein Träger der Bahnhofsmission in Stuttgart. Aktuell besonders gefordert sind auch die Helferinnen und Helfer bei der außerschulischen Sprachförderung. Deshalb sind dort jede Spende und jede Unterstützung besonders willkommen.

Zurück