Bahnhof Obertürkheim: Entwicklung nimmt Gestalt an

Das Preisgericht hat entschieden: Der Entwurf des Büros a+r Architekten GmbH, Tübingen/Stuttgart, ging als Sieger aus dem städtebaulichen Wettbewerb zur Bebauung des ehemaligen Güterbahnhof-Areals im Stadtteil Obertürkheim hervor.

Die Aurelis Real Estate und die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft mbH (SWSG) planen, das derzeit brachliegende Areal zu einem urbanen Stadtquartier zu entwickeln. Die Jury unter dem Vorsitz von Franz Pesch setzte sich aus den Bürgermeistern Peter Pätzold und Thomas Fuhrmann sowie weiteren Vertreterinnen und Vertretern der Stadt, Samir M. Sidgi (Vorsitzender der SWSG-Geschäftsführung), Ivo Iven (Geschäftsführer der Aurelis Region Mitte) und Elmar Schütz (Leiter Development der Aurelis Region Mitte) zusammen.

Der Sieger-Entwurf überzeugte das Preisgericht insbesondere durch die klare Gliederung und die städtebauliche Struktur für die Quartiersteile des Urbanen Gebiets und des gewerblichen Bereichs. Das Urbane Gebiet orientiert sich nachvollziehbar und plausibel zum Zentrum von Obertürkheim und zum Bahnhof hin. Das Gewerbegebiet wird entlang einer inneren Erschließungsstraße nach Süden entwickelt und bietet dabei genügend Flexibilität für die Anforderungen zukünftiger Nutzer. Der Entwurf lässt außerdem eine hohe Wohnqualität bei gleichzeitig urbaner Dichte zu.

Der zweite Platz wurde dem Büro Hild und K architecture GmbH, München, und der dritte Platz dem Büro Blocher Partners GmbH, Stuttgart, zugesprochen.

Der städtebauliche Wettbewerb war im vergangenen Jahr ausgelobt worden. Ziel war es, ein Bebauungskonzept mit einer überzeugenden städtebaulichen Grundorganisation zu entwickeln, das den verschiedenen Nutzungsbereichen des Quartiers gerecht wird: Für das nördliche Teilquartier, das sich im Eigentum der SWSG befindet und künftig zum Urbanen Gebiet werden soll, wurde der Schwerpunkt Wohnen definiert. Zudem sollte ein Bezug zum Bahnhof hergestellt werden. Für den gewerblichen Teil im Süden, der im Eigentum der Aurelis verbleibt, musste eine Bandbreite möglicher Nutzungen und Nutzer angenommen werden.

Insgesamt hatten zehn Büros an dem Wettbewerb teilgenommen, unter anderem aus Tübingen, Karlsruhe, Stuttgart, München, Darmstadt, Mannheim und Frankfurt, welche gemeinsam von der Landeshauptstadt Stuttgart, der SWSG und Aurelis ausgewählt und eingeladen worden waren. Die Vorprüfung der abgegebenen Wettbewerbsbeiträge erfolgte ab Mitte März durch das Stuttgarter Büro Wick+Partner in Abstimmung mit dem Amt für Stadtplanung und Wohnen und wurde fachlich unterstützt durch Gutachter zu den Themen Verkehr, Immissionsschutz, Artenschutz und Energie.

Samir M. Sidgi, Vorsitzender der Geschäftsführung der SWSG, ist von dem Entwurf überzeugt: „Die urbane Struktur des Siegerentwurfs erfüllt ortsspezifische und zukünftige Anforderungen. Mit einem zentralen Mobility Hub, der Anbindung an den Bahnhof und an den Ortskern von Obertürkheim ist das durchmischte, autofreie Quartier optimal verknüpft und integriert.“ Ivo Iven erkennt in dem Entwurf eine gute Grundlage für das bevorstehende Bebauungsplanverfahren, da das Quartier sowohl in den Teilbereichen als auch in seiner Gesamtheit überzeugend gestaltet worden sei.

Der Siegerentwurf soll – nach einer Phase der Überarbeitung bis zum städtebaulichen Entwurf – die Grundlage für den in Aufstellung befindlichen Bebauungsplan „Güterbahnhof Obertürkheim (Ob 42)“ werden (Aufstellungsbeschluss vom 15. Dezember 2020). Eine Ausstellung der Wettbewerbsbeiträge ist im Bezirksrathaus in Obertürkheim geplant. Genauer Ort und Termin werden noch bekannt gegeben.

Die Fläche entlang der Bahngleise, die in zweiter Reihe zur Augsburger Straße liegt, wurde früher unter anderem als Abstell- und Reparaturfläche eines Unternehmens genutzt. Seit 2019 ist sie geräumt und liegt brach. Nun ergibt sich die große Chance für eine zukunftsfähige Neugestaltung. Bereits im Vorfeld des Wettbewerbs konnten Mitte letzten Jahres Bürgerinnen und Bürger über das Portal „Stuttgart-meine-Stadt“ ihre Gedanken und Ideen zur Neubebauung des Areals einbringen.

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