Bilanz für Entwicklung des Hallschlags fällt positiv aus

Wirtschaftsstaatssekretärin Schütz würdigt Bemühungen der sozialen Stadt / Mobile Jugendarbeit bekommt mit staatlicher Förderung neue Räume

Sonnenschein über dem Hallschlag - nicht nur das neue SWSG-Quartier "Auf der Steig" macht den Bad Canstatter Stadtteil beliebt.

Der Hallschlag in Stuttgart kommt voran – das erklärten Katrin Schütz, Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, Stuttgarts Sozialbürgermeister Werner Wölfle, Heinz Gerstlauer, Vorsitzender der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart (eva) sowie Samir Sidgi, Geschäftsführer der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG). Bei einer Pressekonferenz im Hallschlag zogen die Beteiligten eine positive Zwischenbilanz der Entwicklung des Stadtteils hin zum bunten und beliebten Quartier in Bad Cannstatt.

„Der Hallschlag ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie erfolgreich unsere Finanzhilfen wirken. Mit rund neun Millionen Euro aus dem Bund-Länder-Programm Soziale Stadt wurde aus dem Hallschlag ein lebendiges Viertel, in dem Bewohnerinnen und Bewohner verschiedenen Alters und unterschiedlicher Herkunft gut zusammenleben", lobte Staatssekretärin Katrin Schütz die Investitionsmaßnahmen vor Ort. Zahlreiche Wohnungen seien modernisiert oder neu gebaut worden, verkehrsberuhigte Bereiche, eine Spielstraße und vieles mehr entstanden. 477.000 Euro aus dem Investitionspakt Soziale Integration im Quartier (SIQ) seien eingesetzt worden, um Räume für Jugendliche zu modernisieren und umzugestalten.

Mit rund 56.000 Euro aus Mitteln der nichtinvestiven Städtebauförderung habe man Angebote wie einen Nähkurs für Frauen aller Nationalitäten, ein Repaircafé oder einen Flüchtlingsstammtisch ins Leben gerufen. „Damit schaffen wir wichtige Integrationsangebote, die dazu beitragen, die Wohn- und Lebensqualität im Hallschlag zu verbessern. Der Hallschlag zeigt sich nun als zentrumsnahes und attraktives Wohnquartier für unterschiedlichste Bevölkerungsgruppen", so Schütz.

Bürgermeister Wölfle lobt finanzielles Engagement

Stuttgarts Sozialbürgermeister Werner Wölfle lobte das finanzielle Engagement von Bund und Land: „Die Soziale Stadt hat im Hallschlag in den vergangenen zehn Jahren unglaublich viel bewegt. Auch für die neuen Jugendräume wurde hier eine sehr gute Lösung gefunden, denn endlich ist bei den Mobilen alles unter einem Dach", sagte Wölfle. Das neue Förderprogramm wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Januar 2017 aufgelegt. Unmittelbar darauf schickte das Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung den Antrag für die Aufnahme des Hallschlagprojekts los – die konzeptionelle Planung war zu diesem Zeitpunkt bereits weit fortgeschritten. Schon Anfang April 2017 kam der Zuwendungsbescheid retour. „Die Umgestaltung der neuen Räume für die Mobile Jugendarbeit im Hallschlag ist deshalb auch eine der ersten Maßnahmen im SIQ, die in Baden-Württemberg realisiert wurden," sagte Wölfle.

Dank der für die Kommune ausgesprochen attraktiven Förderkonditionen kann die Miete besonders niedrig bleiben. Rund 80 Prozent der Gesamtkosten kommen als Zuschuss aus der Städtebauförderung, 397.500 Euro übernimmt der Bund und 79.500 Euro das Land. Die SWSG ist Eigentümerin des Gebäudes, Bauherrin der Umbaumaßnahme und vermietet die Räume langfristig an die Evangelische Gesellschaft als Träger der Mobilen Jugendarbeit im Hallschlag.

SWSG gibt Hallschlag neues Gesicht

Nicht nur als Vermieter schätzt die SWSG die Mobile Jugendarbeit, Samir Sidgi, Vorsitzender der SWSG-Geschäftsführung, würdigte den Beitrag der von eva, Caritas und den evangelischen und katholischen Kirchengemeinden getragenen Organisation bei der Revitalisierung des Hallschlags. Als größter Wohnungsbestandhalter im Stadtteil mit rund 1.800 Einheiten, einem Zehntel des Gesamtbestands, hat die SWSG vor über zehn Jahren begonnen, durch Neubau- und Modernisierungsprojekte dem Hallschlag ein neues Gesicht zu verleihen. Mittlerweile ist über die Hälfte des Bestandes erneuert.

In den kommenden Jahren bringe das Erneuerungsengagement der SWSG laut Sidgi insgesamt einen Zuwachs von 25 Prozent an Wohneinheiten und rund 29 Prozent an Wohnfläche. „Angesichts der hohen Quote an geförderten und damit besonders preiswerten Neubauwohnungen schafft die SWSG damit zweierlei: Eine gute Durchmischung als Grundlage für stabile Nachbarschaften sowie mehr neuen und preiswerten Wohnraum in Stuttgart", sagte Sidgi.

Hallschlag bei Mietern beliebt

Wie sehr der Hallschlag als Wohnort mittlerweile gefragt ist, verdeutlichte Sidgi anhand einer statistischen Beobachtung: Immer mehr Mieter, die wegen einem Abriss im Hallschlag ausziehen, bleiben ihrem Stadtteil treu oder kehrten nach einer Zwischenlösung wieder zurück. In den vergangenen fünf Jahren seien das rund drei Viertel der betroffenen SWSG-Mieter im Hallschlag gewesen – und das, obwohl die SWSG ihren Mietern Wohnungen im gesamten Stadtgebiet als Ersatz anbiete.

Einen großen Sprung nach vorne – nicht weniger als das bedeute der Umzug der Mobilen Jugendarbeit Hallschlag in die neuen Räume, sagte Heinz Gerstlauer, Vorsitzender des Vorstands der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart. Seit 38 Jahren wirke die Mobile Jugendarbeit im Quartier, nun habe sie eine Bleibe für eine gute Zukunft: „Wir sind seitens der Mitarbeiterschaft und des Vorstandes immer noch verblüfft, wie schnell plötzlich alles ging, und natürlich überglücklich, dass alles so gut geklappt hat," sagte Gerstlauer.

Positive Rückmeldung für Mobile Jugendarbeit

Die Mobile Jugendarbeit Hallschlag kümmert sich um Jugendliche und junge Erwachsene aus allen Schichten der Bevölkerung. Darunter sind auch junge Menschen, die es selbst nicht einfach haben und es manchmal auch anderen nicht einfach machen. Für die Jugendhilfe ist es daher umso faszinierender, nun direkt unter dem SWSG-Kundencenter Bad Cannstatt beheimatet zu sein: „Dass genau dies die SWSG nicht nur toleriert, sondern auch noch mit viel Energie und Kraft ermöglicht und aktiv befördert hat, gehört zu den denkbar positivsten Rückmeldungen für uns und unsere Arbeit", erklärte Gerstlauer auch im Namen des erkrankten Winfried Döneke, erster Vorsitzender der Mobilen Jugendarbeit Hallschlag.

Die Mobile Jugendarbeit betreibt als Herzstück Streetwork und sucht junge Menschen dort auf, wo sie sich aufhalten: Am Spielplatz, vor dem Einkaufsmarkt oder sogar in ganz schwierigen Fällen in Vollzugsanstalten. Daraus bildet sich Gruppenarbeit – die Arbeit mit Jugendcliquen aus dem Stadtteil: 2017 hat die Organisation im Hallschlag mit fünf Gruppen gearbeitet, zwei neue Gruppen haben sich durch Streetwork gebildet. Die Einzelhilfe greift, wenn sich Mitarbeiter und Jugendliche kennengelernt haben. Themen sind Schule, Beruf oder Partnerschaft bis hin zu Suchtproblemen. Als vierten Arbeitsschwerpunkt engagiert sich die Mobile Jugendarbeit bei der Gemeinwesenarbeit, etwa bei Stadtteilfesten oder dem Internationalen Weihnachtsmarkt. Insgesamt hat die Mobile Jugendarbeit Hallschlag 2017 mit 126 verschiedenen Jugendlichen und jungen Erwachsenen gearbeitet.

 

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