Kältebus kommt dank Spende richtig in Fahrt

Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft unterstützt Ehrenamtlichen-Aktion des DRK-Kreisverbandes Stuttgart mit 8.000 Euro

In eisigen Nächten fährt der Kältebus des Roten Kreuzes durch das dunkle Stuttgart – ein warmes Licht für viele Obdachlose: Das Angebot von Ehrenamtlichen hilft bedürftigen Menschen durch die Nacht und rettet buchstäblich Leben - für die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) ein guter Grund für eine Spende.

Die Winternacht senkt sich auf Stuttgart, in Eiseskälte läuft ein Mann durch den Hauptbahnhof. Die Wachleute fröstelt es bei seinem Anblick. Nicht weil sein Äußeres auf seine Obdachlosigkeit hindeutet. Barfuß - der Mann schlurft barfuß über den eisigen Boden. „Das war schon ein besonders krasser Fall", sagt Tobias Lang, ehrenamtlicher Bereitschaftsleiter beim Deutschen Roten Kreuz und Organisator des Kältebusses. Die Geschichte zeigt: Das Angebot des DRK-Kreisverbandes Stuttgart kann für Menschen lebenswichtig werden.

Kleinbus mit großem Gepäck

Wird es nachts kälter als minus fünf Grad, bestücken Freiwillige des Roten Kreuzes einen Kleinbus mit Dingen, die Menschen ohne Unterkunft durch die kalte Nacht helfen: Schlafsäcke und Decken, warme Kleidung und feste Schuhe, aber auch heißer Tee und gute Laune. So ausgerüstet geht es ab 22 Uhr auf die Piste, immer mindestens zu zweit. Die Besatzungen rekrutieren sich aus einem Kreis von Freiwilligen, die sich die Winternächte bis 2, 3 Uhr morgens um die Ohren schlagen. Wohin die Teams fahren, bestimmen Erfahrung und aktuelle Informationen, etwa von der Hotline (0711-219 54 776), auf der sich Stuttgarter melden, die in kalten Nächten Obdachlose entdeckt haben. Auch Wachpersonal und Polizei geben Hinweise.

Gerade mit den Ordnungshütern funktioniere die Arbeit sehr gut, lobt Kreisverbandspräsident Walter Sopp: „Wenn wir nachts auf der Königsstraße mit unserem Wagen unterwegs sind, hält uns keine Polizeistreife an. Wir arbeiten eng zusammen, und das hilft den vielen Bedürftigen, die wir auf der Straße besuchen." Manche Obdachlose rechnen in Winternächten schon mit dem Bus, „Das ist unsere Stammkundschaft", sagt Bereitschaftsleiter Lang. Unterkünfte meiden viele Obdachlose trotz Eiseskälte. Misstrauen gegenüber Menschen, das Verbot, den geliebten Hund mitzunehmen, fehlende Erfahrung – es gibt viele Gründe, warum Menschen den Kältetod riskieren.

Spenden für Hilfsgüter

„Für uns ist das ein Angebot, das für viele Menschen auf der Straße Hoffnung bietet", sagt SWSG-Geschäftsführer Samir Sidgi. Deshalb spendet die SWSG dem DRK-Kreisverband Stuttgart 8.000 Euro. Das Geld kommt dort bestens an: „Unser alter Bus macht es nicht mehr lange", sagt Präsident Sopp. Der Verband kann die Unterstützung daher bestens gebrauchen. Übrigens nicht nur beim Gefährt, auch für dessen Fracht freut sich das DRK über Sach- und Geldspenden. Infos gibt es auf der Facebook-Seite „Kältebus Stuttgart" oder auf der Webseite des Kreisverbands.

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