Preisgericht kürt Siegerentwurf

Architektenwettbewerb zum SWSG-Projekt an der Böckinger Straße: Erster Preis geht an Hild und K Architektur GmbH/Studio Vulkan

Der Siegerentwurf von Hild und K Architektur GmbH/Studio Vulkan.

Der Sieger des Architektenwettbewerbs steht fest: Der Entwurf, den die Hild und K Architektur GmbH gemeinsam mit dem Studio Vulkan für den SWSG-Neubau von 300 Mietwohnungen an der Böckinger Straße eingereicht hatte, erntete viel Lob von der Jury und sicherte sich mit seinem stimmigen, identitätsstiftenden Ansatz den ersten Platz.

Die Wettbewerbsanforderungen hatten es bereits in sich: ein beispielhafter, städtebaulicher Entwurf eines integrativen Wohngebietes sollte es sein, das preisgünstiges Wohnen in einem durchmischten, lebendigen Quartier bietet. 13 Architekturbüros wagten sich an diese herausfordernde Aufgabe und wussten mit ihren Ideen zu überzeugen. „Wir hatten wirklich sehr gute Büros, die sich alle intensiv mit den komplexen Herausforderungen beschäftigt haben“, stellte der Vorsitzende des Preisgerichts, Prof. Dipl.-Ing. Jens Wittfoht, fest. Als „entsprechend lebhaft“ beschrieb Wittfoht folglich auch die Diskussion der insgesamt 15 Preisrichter. Am Ende setzte sich ein Konzept mit klarer Mehrheit durch: Der gemeinsam von der Hild und K Architektur GmbH (München/Berlin) mit dem Studio Vulkan (München/Zürich) eingereichte Entwurf bestach vor allem in punkto Integration. „Topographisch und städtebaulich fügt sich das neue Quartier bestens ein und sorgt gleichzeitig für eine optimale Durchmischung von privaten Rückzugsmöglichkeiten und integrativen Gemeinzonen“, begründete Wittfoht die Entscheidung der Jury und hob dabei auch die gut durchdachte Anbindung an den bestehenden Stadtteil hervor.

Auch Helmuth Caesar von der auslobenden Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft mbH (SWSG) zollte der intensiven Beschäftigung mit der Integration des neuen Quartiers in die bestehenden Strukturen Respekt. „Es ist ein großzügiger Entwurf mit viel Zukunftspotenzial. Wir sind überzeugt, dass wir mit diesem Vorschlag auch auf Akzeptanz in der Bürgerschaft stoßen“, erklärte Caesar. Die Akzeptanz der Bürger war auch für Baubürgermeister Peter Pätzold, gleichzeitig auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der SWSG, ein ausschlaggebendes Argument für Hild und K/Studio Vulkan. Zudem betonte er die Bedeutung des Projekt vor dem Hintergrund des Rahmenplans Zuffenhausen-Rot: „Es ist ein besonderes Stadtentwicklungsprojekt mit einem besonderen Anspruch an soziale Kompetenzen.“

Als eines der wichtigsten Wohnbauprojekte der SWSG bezeichnete Samir M. Sidgi, der Vorsitzende der Geschäftsführung der SWSG,  das Projekt an der Böckinger Straße. Ebenso hob er die Bedeutung des integrativen Ansatzes des erstplatzierten Modells hervor: „Die städtebauliche Neuordnung trägt zur Optimierung der sozialen Vernetzung bei. Dabei spielt die Evangelische Gesellschaft mit dem Immanuel-Grözinger-Haus und seinem tollen pädagogischen Gartenkonzept eine wichtige Rolle.“ Diese Intention bestätigte auch Matthias Haber, Gesellschafter bei Hild und K Architekten: „Uns war es wichtig, die vorhandene Identität des Stadtteils fortzuschreiben und zu bestärken. Daher setzen wir auf das Ensemble, das übergeordnet einen verbindenden Charakter mit sich bringt und zur Identitätsstiftung beiträgt.“

Gewürdigt wurde jedoch nicht nur der Wettbewerbsentwurf von Hild und K/Studio Vulkan. Ebenso durften sich drei weitere Arbeiten über eine Prämierung freuen.

Prämierte Wettbewerbsarbeiten:

  1. Platz: Hild und K Architektur GmbH (München/Berlin) mit Studio Vulkan (München/Zürich)
  2. Platz: Auer Weber Assoziierte GmbH (Stuttgart) mit becker + haindl architekten. stadtplaner.landschaftsarchitekten PartGmbB (Stuttgart)
  3. Platz: EMT Architektenpartnerschaft mbH in ARGE mit WSA Architektenwerkgemeinschaft (Stuttgart), mit Lehen drei Architektur Stadtplanung GbR (Stuttgart) und Frank Jetter Landschaftsarchitekten (Stuttgart)
  4. Platz: Freivogel Mayer Architekten (Ludwigsburg) mit planungsgruppe stahlecker (Stuttgart)

Nachdem die Preisträger nun feststehen, wird die SWSG im nächsten Schritt Verhandlungsgespräche führen und vorbehaltlich der notwendigen Gremienbeschlüsse mit den Verantwortlichen des Siegerentwurfs tiefer in die Planungen einsteigen. Parallel dazu gilt es, das Bebauungsplanverfahren voranzutreiben. Im Frühjahr stehen zudem die nächsten Partizipations-Workshops an.

Präsentation aller Wettbewerbsarbeiten

Für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger werden die Wettbewerbsergebnisse an folgenden Tagen und Orten ausgestellt:

  • Mittwoch, 22.01.2020, und Donnerstag, 23.01.2020, jeweils 9:00 bis 16:00 Uhr im Bürgerhaus Rot
  • Freitag, 24.01.2020, 9:00 bis 14:00 Uhr, im Bürgerhaus Rot
  • Mittwoch, 29.01.2020, bis Freitag, 07.02.2020, jeweils zu den gewohnten Öffnungszeiten im Amt für Stadtplanung und Wohnen (Eberhardstraße 10, Stuttgart)

 

Zum Projekt:

  • In den kommenden Jahren sollen ca. 300 Mietwohnungen auf einem ehemals vorwiegend landwirtschaftlich genutztem Gelände entstehen
  • Preiswertes Wohnen im Fokus
  • Unter Beteiligung der interessierten Öffentlichkeit Entwicklung eines lebendigen, durchmischten Stadtquartiers inklusive einer Kindertagesstätte sowie eines Stadtteilhauses als Treffpunkt für die Nachbarschaft
  • Für die Internationale Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27) sollen ca. 30 der 300 Wohneinheiten in innovativer Wohn- und Bautypologie entstehen

 

Der bisherige Projektverlauf im Überblick:

  • 2015 Erste Abstimmungsgespräche mit dem Grundstückseigentümer sowie den zuständigen Behörden seitens der SWSG
  • 2017 Fertigstellung der Machbarkeitsstudie
  • 2018 Erarbeitung der Rahmenbedingungen sowie der Aufgabenstellung des Planungswettbewerbs
  • Januar 2019 Info- und Dialogabend mit allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Die Anregungen und Hinweise der Bürgerbeteiligung sind in die Wettbewerbsauslobung eingeflossen. Des Weiteren wurden zwei Bürgervertreter*innen festgelegt.
  • September 2019 Start des europaweit ausgeschriebenen Realisierungs- und Ideenwettbewerbs
  • Januar 2020 Tagung des Preisgerichts unter Teilnahme der Bürgervertreter*innen

Weitere Infos zum Projekt der Böckinger Straße finden Sie hier.

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