Schwäbische Tafel kommt dank SWSG-Spende noch mehr in Fahrt

Wohnungsunternehmen der Landeshauptstadt unterstützt Sozialunternehmen bei Anschaffung für Fuhrpark

SWSG-Geschäftsführer Helmuth Caesar (links) überreichte Tafel-Vorstand Edgar Heimerdinger einen Scheck.
SWSG-Geschäftsführer Helmuth Caesar (links) überreichte Tafel-Vorstand Edgar Heimerdinger einen Scheck.

Die Wirtschaft in Stuttgart brummt, und immer mehr Menschen stehen in Lohn und Brot. Trotz der guten Entwicklung gibt es viele Stuttgarterinnen und Stuttgarter, die auf Sozialhilfe angewiesen sind und deshalb Lebensmittel günstig bei der Schwäbischen Tafel Stuttgart kaufen. Täglich leistet der Verein dafür eine logistische Herausforderung. Damit diese noch besser gelingt, unterstützt die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) die Schwäbische Tafel mit 10.000 Euro.

Jeden Tag schaffen Helfer der schwäbischen Tafel Stuttgart etwa 40 Tonnen Lebensmittel von Geschäften der Landeshauptstadt und weit darüber hinaus an die vier Tafelläden. Sie fahren teilweise bis ins Allgäu, um die Ware in die Stuttgarter Innenstadt, nach Möhringen, Bad Cannstatt oder Fellbach zu schaffen. Obst und Gemüse, Molkereiprodukte oder Backwaren, alles, was leicht verderblich oder falsch etikettiert ist, kurz vor dem Ablauf der Mindesthaltbarkeit steht oder sonst unverkäuflich aber einwandfrei ist, kommt Menschen zugute, die von Sozialhilfe leben und daher bei den Tafelläden einkaufen dürfen.

Wie ein Geburtstagsgeschenk

„Der eigentliche Betrieb ist dank Sach- und Geldspenden sowie Verkaufseinnahmen einigermaßen finanziert", erklärt Edgar Heimerdinger, Vorsitzender des Tafel-Vereins. Der Fuhrpark mit seinen 21 Fahrzeugen belastet die Vereinskasse aber besonders. Genau da setzt die SWSG an und spendet für einen gebrauchten Transporter 10.000 Euro. „Die Schwäbische Tafel Stuttgart leistet einen wichtigen Beitrag, um Menschen mit geringem Einkommen ein würdiges Leben zu ermöglichen", erklärte SWSG-Geschäftsführer Helmuth Caesar bei der offiziellen Spendenübergabe. „2015 werden wir 20 Jahre alt, da ist so eine großzügige Spende wie ein Geburtstagsgeschenk für uns", sagte Tafel-Vorsitzender Heimerdinger zum Dank.

Rund 600 Einzel- und Großhandelsunternehmen sowie Lebensmittel-Produzenten spenden für die vier Ladengeschäfte Waren ganz unterschiedlicher Art. Die Lieferungen müssen aber oft vorsortiert werden. „Etwa ein Viertel der angelieferten Waren können wir nicht mehr verwenden", sagt Heimerdinger. Dafür sind die im Laden angebotenen Lebensmittel aber stets in einwandfreiem Zustand und kosten oft nur einen Bruchteil des Supermarktpreises. Allerdings wird nichts verschenkt. Nicht als Almosenempfänger, sondern als Kunde soll sich der bedürftige Mensch fühlen und trotz seiner geringen finanziellen Mittel selbst entscheiden können, was er einkaufen möchte. „Der Verkauf unserer Waren ist für unsere Kunden so Ausdruck der Teilhabe", sagt Heimerdinger.

Anlaufstelle auch für Flüchtlinge

Dass dies alles gut klappt, dafür sorgen rund 400 Mitarbeiter. Sie sammeln die Lebensmittelspenden ein, bereiten die Lebensmittel für die Auslagen vor und wickeln den Verkauf ab. Rund die Hälfte arbeitet ehrenamtlich. Etwa 200 Beschäftigte kommen über das Jobcenter zur Tafel und werden über verschiedene Programme gefördert. 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für die Leitung und Projektsteuerung hauptamtlich beschäftigt. „Immer mehr Helfer sind zudem Flüchtlinge", sagt Heimerdinger. Sie nutzen die Tafeln, um neue Sprachkenntnisse im Alltag zu erproben, um raus aus der Unterkunft zu kommen – und um einfach etwas Sinnvolles zu leisten.

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