SWSG sorgt im Hallschlag für neuen Lesestoff

Verein IBIS erhält für seine Bücherecke im Hallschlag eine Spende von 10.000 Euro

Scheckübergabe für Lesespaß im Hallschlag: Lars Hoffmann (Leiter SWSG-Kundencenter Bad Cannstatt, von links), Bärbel Schärpf (Ehrenamtliche, Bücherecke), Kirsten Stäbler (IBIS), Andreas Böhler (Soziale Stadt), SWSG-Geschäftsführer Helmuth Caesar.

Lesen ist die grundlegende Kulturleistung, und muss auch im Hallschlag gefördert werden – besonders bei Kindern, in deren Zuhause kein Buch steht. Deshalb haben Lese-Enthusiasten 2009, nachdem der Lesebus den Hallschlag nicht mehr ansteuerte, die Internationale Bibliothek gegründet. Trägerin war zunächst die Arbeiterwohlfahrt, die 2011 den Stab an die Interkulturelle Bildungsinitiative Stuttgart (IBIS) weitergab.

Der Verein leitet seither die Bücherecke. Er hat sich der Waldorfpädagogik verpflichtet und betreibt in der Scheune des Römerkastells eine Kindertagesstätte. Allerdings zeigte sich bald, dass die Mittel für den Kauf der Medien und für die Aktionen in der Bücherecke immer knapper werden. Konnte IBIS 2014 noch Gelder über das Projekt „Soziale Stadt“ auftreiben, tat sich für 2015 zunächst kein Fördertopf auf.

„Gerne haben wir diese Lücke geschlossen“, sagte SWSG-Geschäftsführer Helmuth Caesar bei der Spendenübergabe: „Die SWSG will den Hallschlag für ihre Mieter mit umfassenden Modernisierungsmaßnahmen verbessern. Deshalb unterstützen wir Projekte wie die Internationale Bibliothek, die ebenfalls zur Quartiers-Verbesserung beitragen und ein tolles Angebot für die jüngsten Bewohner bereithalten.“ Die SWSG spendet der Internationalen Bibliothek deshalb 10.000 Euro.

Dieses Geld ist eine willkommene Zwischenfinanzierung. Denn die Tage sind gezählt, in denen die Internationale Bibliothek im Stadtteilbüro untergebracht ist. „Wir bekommen einen eigenen Platz im neuen Mehrgenerationenhaus im Hallschlag“, sagt  Kirsten Stäbler von IBIS, die für das Organisatorische bei der Internationalen Bibliothek verantwortlich ist. Mit dem Umzug in zwei Jahren wird auch eine neue Finanzierung nötig werden. Schon jetzt ist die Erweiterung des Leseangebots für ältere Menschen in Planung.

Doch die Kinder – egal aus welchem Kulturkreis – stehen weiter im Mittelpunkt. IBIS möchte die Bibliothek stärker im öffentlichen Leben des Hallschlags verankern. „Gleich zu Beginn unserer Trägerschaft haben wir Spiele für draußen gekauft, um Kinder auf die Bibliothek aufmerksam zu machen,“ erinnert sich Kirsten Stäbler. Wichtig sind der Organisation seither auch Aktionen, die für das Lesen werben. Die vier ehrenamtlichen Helfer besuchen mit der fahrbaren Bücherkiste im Sommer die umliegenden Spielplätze und lesen vor. In den Ferien haben Kinder das Buch „Wo die wilden Kerle wohnen“ mit einer Schauspielerin als kleines Theaterstück aufbereitet. Eine Märchenerzählerin und ein Feenprojekt bezauberten Kinder und Eltern.

Über 950 Medien für Nutzer bis etwa 14 Jahren warten auf die Ausleihe. Türkische, russische und englische Bücher stehen neben deutschsprachigen. Titel wie „Harry Potter“ und Bilderbücher für die Allerkleinsten gehören zum Bestand, ebenso Brettspiele und einige audiovisuelle Medien. Die Nutzerliste der Bibliothek verzeichnet rund 120 Namen.

Öffnungszeiten sind mittwochs mit Pius Sali von 16 bis 18 Uhr, freitags mit Bärbel Schärpf und Gabriele Schickert von 14.30 bis 16.30 Uhr sowie samstags mit Aylin Yelidogan von 10 bis 12 Uhr.

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