SWSG unterstützt Gewaltprävention bei jungen Inhaftierten
Spende für den Verein Sozialberatung Stuttgart sichert Fortbestand des erfolgreichen Programms Check.POINT

Viele sind mit Gewalt aufgewachsen, haben sie selbst erlebt und später gegen andere Menschen eingesetzt. Deshalb sitzen die jungen Männer, um die sich die Sozialberatung Stuttgart kümmert, in Untersuchungshaft. Mit dem Programm Check.POINT geht der Verein auf die Jugendlichen zu, damit sie sich sehr rasch mit ihrem Gewaltverhalten und ihrer Einstellung dazu auseinandersetzen können. Das Projekt wird nun von der SWSG mit einer Spende von 10.000 Euro unterstützt.
Stuttgart, 22. November 2018
Ohne Sicht auf die weitreichenden Folgen haben sie Gewalt angewendet: Sie haben geschlagen, getreten, Grenzen verletzt und dabei Opfer geschaffen. Dies hat sie hinter Gitter gebracht. Junge Männer im Alter meist zwischen 17 und 21 warten in Untersuchungshaft auf ihren Prozess. Die Zeit in der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim will die Sozialberatung Stuttgart sinnvoll nutzen. Die Fachberatungsstelle Gewaltprävention bietet das speziell für straffällig gewordene junge Männer zugeschnittene Programm Check.POINT an. Dabei erproben die Gefangenen zum Beispiel ihre Impulskontrolle und Verhaltenssteuerung. Konkret geht es um eine Gruppe von jeweils sechs Teilnehmern, erklärt Projektleiter Marc List, die sich mit ihrer Lebensgeschichte und den Umständen befassen, die zu der Untersuchungshaft geführt haben.
Zwei hauptamtliche Mitarbeiter des Vereins betreuen so im Jahr rund 20 Inhaftierte. Seit rund neun Jahren gibt es dieses Angebot, auf das die zuständigen Vollzugsstellen gerne zurückgreifen. „Wir bekommen immer wieder Teilnehmer zum Beispiel vom Gefängnissozialdienst zugewiesen – wobei die Teilnahme natürlich freiwillig ist“, sagt Marc List. „Gerade für Inhaftierte ist eine Unterstützung jenseits der staatlichen Hilfen schwer durch Spenden zu finanzieren“, erklärt Markus Beck, Leiter der Fachberatungsstelle Gewaltprävention, „Umso mehr freut uns daher die Spende der SWSG.“ Der Betrag sichert das Angebot für ein Jahr. SWSG-Geschäfts-führer Helmuth Caesar zeigte sich sehr beeindruckt vom Programm. „Es ist wichtig, jede Gelegenheit zur Gewaltvermeidung zu nutzen. Eine professionell begleitete Untersuchungshaft kann dazu einen guten Anlass bieten“, sagte er bei der Spendenübergabe.
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