SWSG unterstützt künftiges gesichertes Frauenhaus

Wohnungsunternehmen der Landeshauptstadt spendet 10.000 Euro für Neukonzeption der wichtigen Einrichtung

Das Stuttgarter Frauenhaus plant eine Neukonzeption. Die autonome Einrichtung, die seit 1983 Opfer von häuslicher Gewalt aufnimmt, verheimlichte bislang die Adresse – aus gutem Grund. Nur im Verborgenen konnten Frauen und Kinder sich vor gewaltbereiten Vätern, Partnern oder Familienangehörigen einigermaßen sicher fühlen. Nun ändert der Trägerverein „Frauen helfen Frauen“ die Ausrichtung.

„Wir möchten in ein gesichertes Haus ziehen mit einer bekannten Adresse“, sagt Ingrid Scherf, beim basisdemokratisch organisierten Frauenhaus für die Immobiliensuche zuständig. Ein passendes Gebäude hat sie bereits gefunden, Miet-Verhandlungen laufen. Kommt es zum Abschluss, würde die Übergangsnutzung einer SWSG-Immobilie enden. Allerdings unterstützt das Wohnungsunternehmen der Landeshauptstadt das Frauenhaus auch weiterhin. Für das Sicherheitskonzept spendet die SWSG nun 10.000 Euro.

Mit dem Geld finanziert der Verein unter anderem den besonders gesicherten Eingangsbereich des Gebäudes. Geplant sind eine Eingangsschleuse samt Pforte und Standleitung zur Polizei sowie eine Kameraüberwachung. Damit sichert der Verein seine Bewohnerinnen vor möglichen Verfolgern und kann schon allein durch das Gebäude als sichtbares Zentrum für Frauen und Kinder das Thema „häusliche Gewalt“ in den Blickwinkel der Öffentlichkeit rücken.

Die „Fraueninterventionsstelle“ und die Beratungsstelle „Beratung und Information für Frauen“ (beide in der Römerstraße 30) ließen sich mit dem Frauenhaus und geplanten Notübernachtungsplätzen unter einem Dach vereinen. Anonyme Wohnungen solle es laut Scherf nur für Frauen und Kinder geben, deren Leib und Leben bedroht sind. Alle anderen Schützlinge fänden im nicht mehr verheimlichten Haus Platz und sollen so leichteren Zugang zur Normalität erhalten.

„Die SWSG unterstützt ganz bewusst das Frauenhaus“, sagt Samir Sidgi, designierter Geschäftsführer der SWSG: „Wir bieten mit unseren geförderten Wohnungen vielen Frauen die Basis für einen Neuanfang. Deshalb wissen wir, wie wichtig die Arbeit des Frauenhauses ist.“ Das Wohnungsunternehmen hatte dem Frauenhaus seit 2012 Räume zur Verfügung gestellt, bis die Institution ein passendes Haus gefunden hat, um dort die Neuausrichtung „Schutz und Sicherheit“ zu verwirklichen.

Momentan bietet das Frauenhaus Plätze für 18 Frauen und 22 Kinder. Fachkräfte helfen den Bewohnern auf Zeit bei der Bewältigung der schlimmen Erfahrungen und unterstützen beim Neustart, vom Sprachkurs bis zur Jobsuche. 2013 hat die Einrichtung 57 Frauen im Alter von 18 bis über 60 Jahre aufgenommen sowie 68 Kinder. Statistisch lebten die Hilfesuchenden 2013 fast vier Monate im Frauenhaus.

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