Architekturwettbewerb zur Planung und Umsetzung der "Böckinger Straße"

Das Quartier an der Böckinger Straße in Stuttgart-Zuffenhausen (Rot) ist eines der großen Wohnungsbauentwicklungsgebiete in der Landeshauptstadt Stuttgart. Unser Ziel ist es, ein lebendiges, sozial durchmischtes Stadtquartier entstehen zu lassen, in dem sich Groß und Klein wohlfühlen. Deshalb werden neben ca. 360 Mietwohnungen auch ein Stadtteilhaus, sowie eine Kita entstehen. Ein Quartier für alle Stuttgarter BürgerInnen, welches es nun gilt, gemeinsam zu gestalten.

Der Grundgedanke der SWSG:

Um die bestmöglichen Lösungen für das weitläufige Gebiet zu erzielen, hat die SWSG eigens für dieses Projekt einen Architekturwettbewerb ins Leben gerufen. Die Resultate dieses Wettbewerbs, der städtebauliche Entwurf, bilden die Grundlage für den anschließenden Bebauungsplan und damit das künftige Quartier an der Böckinger Straße. Bereits heute handelt es sich um ein Projekt mit Vorbildcharakter. Für die Internationale Bauausstellung 2027 (IBA ´27) eingereicht und nominiert, wird es folgende Besonderheiten repräsentieren:

  • hochwertige und nachhaltige Entwicklung eines integrativen Wohnquartiers
  • zeitgemäße, neue Wohn- und Bauformen, insbesondere im sozialen Wohnungsbau
  • ein Quartier, welches durch die Wohn- und Freiräume von einem innovativen, solidarischen Miteinander geprägt wird

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Nächster Schritt: Gutachterverfahren I: Kita & Stadtteilhaus

Im Rahmen eines weiteren Gutachterverfahrens soll nun geprüft werden, wie der neue Quartierstreffpunkt konkret aussehen kann. Hierzu erfordert es ein Stimmungsbild: die Meinungen und Wünsche der Stuttgarter BürgerInnen sollen abgefragt werden, um diese im Anschluss in die konkrete Quartiersgestaltung miteinfließen zu lassen. Weitere Infos zur Bürgerbeteiligung


Der Siegerentwurf in Kürze erklärt:


Wettbewerbsergebnisse - Sieger gekürt:

Am 20. Januar 2020 tagte das zuständige Preisgericht unter dem Vorsitz von Prof. Dipl.-Ing. Jens Wittfoht, um unter den 13 teilnehmenden Architekturbüros einen Sieger zu küren: Der gemeinsam von der Hild und K Architektur GmbH (München/Berlin) mit dem Studio Vulkan (München/Zürich) eingereichte Entwurf bestach vor allem in punkto Integration und konnte sich mit seinem stimmigen, identitätsstiftenden Ansatz den ersten Platz sichern. Neben Hild und K Architektur GmbH/Studio Vulkan durften sich drei weitere Arbeiten über eine Prämierung freuen.

Die prämierten Wettbewerbsarbeiten im Überblick:

  1. Platz: Hild und K Architektur GmbH (München/Berlin) mit Studio Vulkan (München/Zürich)
  2. Platz: Auer Weber Assoziierte GmbH (Stuttgart) mit becker + haindl architekten. stadtplaner.landschaftsarchitekten PartGmbB (Stuttgart)
  3. Platz: EMT Architektenpartnerschaft mbH in ARGE mit WSA Architektenwerkgemeinschaft (Stuttgart), mit Lehen drei Architektur Stadtplanung GbR (Stuttgart) und Frank Jetter Landschaftsarchitekten (Stuttgart)
  4. Platz: Freivogel Mayer Architekten (Ludwigsburg) mit planungsgruppe stahlecker (Stuttgart)

 

Welche Architekturbüros haben teilgenommen? Die 13 Wettbewerbsteilnehmer im Überblick:

  • Hild und K Architektur, München/Berlin GmbH, mit Studio Vulkan, München/Zürich
  • MLA+ Architecture B.V., Rotterdam/Berlin, mit Umbaustadt, Berlin, und Studio RW Landschaftsar-
    chitekten, Berlin
  • Mäckler Architekten, Frankfurt, mit Glück Landschaftsarchitektur, Stuttgart
  • EMT Architektenpartnerschaft mbB in ARGE mit WSA Architektenwerkgemeinschaft, Stuttgart, mit Lehen drei Architektur Stadtplanung GbR, Stuttgart, und Frank Jetter Landschaftsarchitekten, Stuttgart
  • KSP Jürgen Engel Architekten GmbH, München, mit FSWA Landschaftsarchitektur GmbH, Düsseldorf
  • Auer Weber Assoziierte GmbH, Stuttgart, mit becker + haindl architekten.stadtplaner.landschaftsarchitekten PartGmbB, Stuttgart
  • Freivogel Mayer Architekten, Ludwigsburg, mit planungsgruppe stahlecker, Stuttgart
  • g2o GmbH, Stuttgart, mit LS Architektur Städtebau, Stuttgart
  • UTA Architekten und Stadtplaner GmbH, Stuttgart, mit Koeber Landschaftsarchitektur GmbH, Stuttgart, mit Bureau Baubotanik, Transsolar, Ohlf-Schoch Architekten
  • Schwarz.Jacobi Architekten PartGmbB, Stuttgart, mit Christina Simon-Philipp, Stuttgart, und Blank Landschaftsarchitekten, Stuttgart
  • Steimle Architekten GmbH, Stuttgart, mit Labor für urbane Orte und Prozesse, Stuttgart
  • DMSW Architekten Partnerschaft mbB, Berlin, mit inar consult, stadtplanung architektur regionalberatung, Berlin, und A24 Landschaftsarchitektur GmbH, Berlin
  • ARP Architektenpartnerschaft GbR, Stuttgart

Nachdem die Preisträger nun feststehen, wird die SWSG im nächsten Schritt Verhandlungsgespräche führen und vorbehaltlich der notwendigen Gremienbeschlüsse mit den Verantwortlichen des Siegerentwurfs tiefer in die Planungen einsteigen. Parallel dazu gilt es, das Bebauungsplanverfahren voranzutreiben. Im Frühjahr stehen zudem die nächsten Partizipations-Workshops an.


Der Architekturwettbewerb: Aufgabenstellung & Rahmenbedingungen

Die SWSG hat, als Verantwortliche für den Architekturwettbewerb, gemeinsam mit dem Amt für Stadtplanung und Wohnen, die Anforderungen und Rahmenbedingungen vorgegeben und damit die Aufgabenstellung festgelegt. Neben dem städtebaulichen Entwurf (Realisierungsteil), der von architektonischer Vielfalt und einem attraktiven öffentlichen Raum geprägt sein soll, fordert die SWSG zudem die Betrachtung von Hochbauten, welchen eine besondere Rolle zukommt: Hierzu sind weitere Gutachterverfahren geplant, die in Form von Bürgerworkshops stattfinden werden, um die detaillierte (Weiter-)Entwicklung dieser Hochbauten voranzutreiben. Alle Workshops werden öffentlich sein, alle interessierten BürgerInnen sind herzlich eingeladen, um Ihre persönlichen Wünsche, Ideen und Vorschläge vorzubringen. Ihre Meinung ist also ausdrücklich erwünscht.

Warum differenziert die SWSG zwischen einem Realisierungs- und weiteren Gutachterverfahren?

Der Realisierungsteil beruft sich auf die Machbarkeitsstudie, wonach ca. 300 Mietwohnungen für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen entstehen sollen. Die Aufgabe besteht darin, unter Beachtung der städtebaulichen sowie architektonischen Vielfalt, eine für das Grundstück angemessene Lösung zu finden. Die Umsetzung des Realisierungsteils geht dann auf die Ergebnisse des Architekturwettbewerbs und damit auf den städtebaulichen Entwurf zurück. Mit der Differenzierung in vier verschiedene Teile gelingt es uns, die maximale Anzahl an Vorschlägen, Ergebnissen und Ideen in die Entwicklung des Quartiers einfließen zu lassen. Zur besseren Realisierung werden die jeweiligen Komponenten in einzelne Bauabschnitte untergliedert. Parallel dazu erarbeiten weitere Wettbewerbsteilnehmer, vorrangig die Platzierungen zwei bis vier des Architekturwettbewerbs, weitere Vorschläge zur Umsetzung der drei Ideenteile.  So stellt die SWSG die geforderte architektonische Vielfalt, die der Größe des Quartiers angemessen ist, sicher. Unter 20 Teilnehmern soll der Wettbewerb ausgelobt werden.

Wettbewerbsart & Verfahrensform:

Der Wettbewerb wird als Realisierungswettbewerb mit drei Ideenteilen (§ 3 Abs. 1 RPW) in Form eines nicht-offenen Wettbewerbs (§ 3 Abs. 3 RPW) mit vorgeschaltetem Bewerbungs- und Auswahlverfahren mit 20 aufgeforderten Teilnehmern ausgelobt. Im Anschluss an das Wettbewerbsverfahren wird die SWSG (Ausloberin) mit den Preisträgern ein Verhandlungsverfahren nach VgV für Planungsleistungen zunächst über die Auftragsvergabe für den Realisierungsteil durchführen. Für die Ideenteile werden im direkten Anschluss weitere Planungsverfahren durchgeführt. Hier sollen – je nach Ergebnis und Empfehlung des Preisgerichtes – weitere Teilnehmer dieses Verfahrens berücksichtigt werden, um die angestrebte architektonische Vielfalt im Quartier zu ermöglichen. Die SWSG behält sich in Vernehmen mit den weiteren an dieser Auslobung beteiligten Stellen sowie den Empfehlungen des Preisgerichtes die Entscheidung über die Verfahrensart vor.