Siegerentwurf für Scharnhauser Straße

Preisgericht kürt Schwille Architektenpartnerschaft zum Sieger

Platz 1: Schwille Architektenpartnerschaft mbB, Reutlingen mit frei raum concept Sinz-Beerstecher + Böpple PartGmbB, Rottenburg.

Ein integratives Wohnkonzept soll an der Scharnhauser Straße in Plieningen entstehen. Dafür lobte die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft mbH (SWSG) einen Realisierungswettbewerb aus. Auf der Preisgerichtssitzung wurde nun Schwille Architektenpartnerschaft mbB, Reutlingen mit frei raum concept Sinz-Beerstecher + Böpple PartGmbB, Rottenburg, zum Sieger gekürt.

2.330 Quadratmeter groß ist die Fläche der ehemaligen Landwirtschaftlichen Schule an der Scharnhauser Straße, auf der ein neues Quartier entwickelt werden soll. In den vergangenen Jahren haben sich bereits Bürger*innen in Beteiligungsprojekten eingebracht und ihre Ideen gegenüber Politikern, Ämtern und Verantwortlichen formuliert. Die erarbeiteten Erbgebisse aus diesem Verfahren bilden die Grundlage der Aufgabenstellung des ausgelobten Wettbewerbs: Entstehen sollen Wohngemeinschaften sowie Wohneinheiten für Senior*innen und jüngere Menschen mit Pflegebedarf, Wohneinheiten für Student*innen sowie Räume für ein Stadtteilhaus. Eine anspruchsvolle Aufgabe, zu der 14 Architektenbüros ihre Vorschläge und Entwürfe für den städtebaulichen Wettbewerb einreichten. Den Zuschlag erhielt nun Schwille Architektenpartnerschaft mbB.

Die insgesamt 13 stimmberechtigten Preisrichter*innen unter dem Vorsitz von Kai Bierich, Architekt, lobten die Selbstverständlichkeit, mit der sich das neue Wohnquartier in das Ortsbild einfügt. Vorgesehen sind drei riegelförmige Baukörper, die einen Innenhof umschließen und sich durch ihre besondere, nach Süden steil aufragende Schrägdachform, die auf der einen Seite für Photovoltaik genutzt und auf der anderen begrünt wird, auszeichnet. Insgesamt werden zwei  Pflege-Wohngemeinschaften für Seniorinnen und Senioren sowie eine Pflege-Wohngemeinschaft für junge Pflegebedürftige, fünf barrierefreie Sozialmietwohnungen, 15 Apartments für Student*innen sowie drei Wohngemeinschaften entstehen. Das Stadtteilhaus mit seinem Café rundet das integrative Konzept ab. Samir M. Sidgi, Vorsitzender der Geschäftsführung der SWSG, ist von dem Entwurf überzeugt: „Sowohl städtebaulich als auch in seinem integrativen Konzept mit der starken gemeinschaftsstiftenden Gestaltung wird das neue Wohnquartier die Ortsmitte von Plieningen gleichzeitig ergänzen und nachhaltig prägen.“

Der gemeinschaftliche Innenhof ist zur Ortsmitte hin geöffnet, sodass hier mit Wasserspielen und begrüntem Fassadenumgang mit Rank- und Kletterpflanzen ein vielfältiger Begegnungsort entsteht. Zudem fördern offene Laubengänge, Terrassen und Balkone die Integration und Kommunikation unter der Bewohnerschaft. Durch die Belegung der Wohneinheiten durch Student*innen und Senior*innen sollen Synergieeffekte genutzt, die Nachbarschaft gestärkt werden und das Gebäude Zentrum eines stabilen und vielfältigen Zusammenlebens sein. Ein reges Miteinander über die Generationen hinweg ist das Ziel der innovativen Nutzerkombination. Durch die neue Gestaltung und den ganzheitlichen Ansatz wird die Lebensqualität im Wohnumfeld gesteigert – denn das Stadtteilhaus soll als Treffpunkt der gesamten Nachbarschaft dienen und eine inklusive, generationenverbindende Gemeinschaft unterstützen.

Zusätzlich zum Realisierungsteil des Wettbewerbs haben die teilnehmenden Architekturbüros für den von der Landeshauptstadt Stuttgart ausgelobten Ideenteil ihre Vorstellung für die Gestaltung des Brunnenplatzes und der Schaffung eines Mobilitäts-Hubs eingebracht. Hier werden neben zahlreichen Sitzplätzen Park- und Lademöglichkeiten für Fahrräder und Autos sowie eine Car-Sharing-Möglichkeit integriert.  

Gewürdigt wurden neben dem Siegerentwurf weitere Arbeiten.

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