Projektbeteiligte und ihre Rollen
Die Projektbeteiligten im Überblick
SWSG: Als Eigentümerin und Vermieterin der Weißenhof- und Beamtensiedlung initiiert und steuert die SWSG das Vorhaben der denkmalgerechten Instandhaltung. Sie beauftragt Architekt*innen und Planer*innen und verantwortet die Umsetzung der verabschiedeten Maßnahmen.
Wüstenrotstiftung: Begleitet als wissenschaftlicher Beirat die Maßnahmen und bringt ihre herausragende Expertise in puncto Denkmalschutz beratend ein.
Denkmalbehörde: Stellt sicher, dass die Maßnahmen im Rahmen der Denkmalschutzgesetze umsetzbar sind.
Freunde der Weißenhofsiedlung: Der Verein, der auch das Museum im Le-Corbusier-Haus betreibt, engagiert sich ehrenamtlich für die Siedlung. Er fungiert als zusätzliches Bindeglied zwischen den weiteren Projektbeteiligten und der Öffentlichkeit.
Das gemeinsame Vorhaben
In mehreren europäischen Ländern entstanden in den 1920er Jahren experimentelle Wohnsiedlungen. Dabei erprobten Architekten neue Technologien und Wohnformen und entwickelten Siedlungen, deren ästhetische Formsprache bis heute überzeugt. Eine dieser Siedlungen ist die Stuttgarter Weißenhofsiedlung, die seit 2019 gemeinsam mit der angrenzenden Beamtensiedlung zum Bestand der SWSG zählt. Die Siedlungen, die zuletzt in den 1980er Jahren saniert wurden, gilt es aktuell – nicht nur unter Berücksichtigung des anstehenden 100-jährigen Jubiläums und der Internationalen Bauausstellung StadtRegion Stuttgart 2027 (IBA’27) – einer denkmalgerechten Instandhaltung zu unterziehen. Behutsam sind Außenanlagen und die Gebäudesubstanz in Augenschein zu nehmen, Untersuchungen durchzuführen und passende, mit Institutionen und Expert*innen abgestimmte Maßnahmen umzusetzen. Ein Vorhaben, das klare Abstimmungen und eine kooperative Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten voraussetzt.
Der Prozess
Alle Projektbeteiligten arbeiten Hand in Hand an der denkmalgerechten Instandhaltung der Siedlung. Initiiert durch die SWSG, analysieren Architekt*innen und Sachverständige die Bausubstanz, sichten, prüfen und evaluieren die Daten- und Studienlage einzelner Objekte und Außenanlagen.
Die erarbeiteten Maßnahmenvorschläge werden in der Folge mit dem Denkmalamt, dem wissenschaftlichen Beirat der Wüstenrot Stiftung, der SWSG sowie innerhalb eines Lenkungskreises diskutiert und verabschiedet. Bei Unklarheiten oder Diskrepanzen im Vorgehen zu einzelnen Maßnahmen werden auf explizite Themenbereiche spezialisierte Expert*innen und Gutachter*innen hinzugezogen, um die optimale Lösung zu finden.
Der ausgeklügelte Prozess, der durch klare Überprüfungsmechanismen abgesichert ist, sowie die eng verzahnte Zusammenarbeit der verschiedenen Instanzen und Institutionen erlauben es, die Siedlungen als Kulturdenkmal in die Zukunft zu führen und dabei dem baukulturellen Erbe gerecht zu werden.