SWSG sorgt für gute Stimmung bei Zora-Frauenchor

Wohnungsunternehmen der Landeshauptstadt spendet 6000 Euro für Musikprojekt von Frauenunternehmen

Jeschi Paul und Waltraud Streit (Zweite und Dritte von links) freuen sich mit den Sängerinnen des Zora-Chors über die SWSG-Spende, die Lars Hoffmann mitgebracht hatte.

Das Frauenunternehmen Zora bietet neben zahlreichen sozialen Projekten nun einen Chor an. Dort erleben etwa 30 Frauen das, was in ihrem Alltag als Langzeitarbeitslose selten ist: Gemeinschaft, Spaß und musikalischen Erfolg. Für die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft ein überzeugender Spendenanlass.

Montagvormittag, das alte Fabrikgebäude in der Stöckachstraße hallt von fröhlichem Gesang wider. Ein Klavier setzt beherzt ein, Frauenstimmen intonieren „Baila, baila negra" – das hat lateinamerikanischen Rhythmus. Der Chor sitzt in einem Raum im ersten Geschoss in drei Halbkreisreihen. Die Frauen, manche tragen Kopftuch, andere sehen südländisch aus, wieder andere afrikanisch, dazwischen Württemberginnen, sie alle konzentrieren sich auf Jeschi Paul.

Die Vollblut-Musikerin ist das brodelnde Zentrum des Chorprojekts beim Frauenunternehmen Zora, treibt mit ihrer Gestik ihren Klangkörper an, tritt auf die einzelnen Sängerinnen zu und reißt sie mit, während in der Ecke am Klavier Klaus Rother immer wieder neu intoniert und für die richtigen Töne sorgt. Die rund 30 Frauen singen begeistert und konzentriert mit.

Spürbare Entwicklung

„Das war bei der Gründung im April noch nicht so", sagt Waltraud Streit, Geschäftsführerin von Zora, einer gemeinnützigen Gesellschaft. Doch die Sängerinnen haben eine spürbare Entwicklung durchgemacht. Die Idee für einen Chor brachte Waltraud Streit von ihrer vorherigen Stelle mit, dort gab es einen „Ich-kann-nicht-singen-Chor", bei dem Streit, nach eigenem Bekunden eher weniger gesangesbegabt, selbst mitgesungen hat.

Denn auf die Intonation kommt es gar nicht so an bei dem Projekt, sondern auf die Abwechslung vom Alltag. Eingeladen sind alle Mitarbeiterinnen bei Zora, sei es aus dem Secondhand-Kaufhaus und seinen Ablegern, seien es die Frauen aus den Aus- und Weiterbildungsgelegenheiten oder die Teilnehmerinnen der Geflohenen-Angebote. Sie alle haben bei der 90-minütigen Probe jeden Montag ein klangvolles Erfolgserlebnis mit viel Spaß. Das kommt an bei den Damen, die hauptsächlich Weltmusik-Lieder einstudieren, passend zur bunt gemischten Herkunft der Truppe.

Premiere bestanden

Einen ersten Auftritt bei einem Zora-Fest hatte der Chor bereits. „Das war für viele Sängerinnen eine aufregende Sache", weiß Streit. Vielleicht gibt es zum Ende Jahres des Jahres den ersten öffentlichen Auftritt, die Zora -Chefin ist da ganz zuversichtlich. Lars Hoffmann, Leiter des SWSG-Bestandsmanagements, drückt schon jetzt die Daumen, denn für ihn ist klar: „So ein Chor kann auch ein Stück Halt in einem nicht immer leichten Alltag geben." Mit 6000 Euro unterstützt die SWSG daher die Chorarbeit für Frauen im Stuttgarter Osten, die als „Ein-Euro-Jobberinnen" bei Zora den Weg in den ersten Arbeitsmarkt wieder einschlagen – ein steiniger Weg, auf dem ein Lied immer wieder neuen Schwung gibt.

 

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