SWSG unterstützt Wohnprojekt ROSA
Spende für Angebot an junge Migrantinnen – Sicherheit vor gefährlichen Familienstrukturen
Sie haben Gewalt oder Missbrauch erlebt, standen kurz vor der Zwangsverheiratung oder lebten sogar in der Gefahr, Opfer eines „Ehrenmordes“ zu werden. Jungen Migrantinnen ab 16 Jahre bleibt in solchen Extremsituationen oft nur die Flucht als Ausweg – doch wohin? Eine Adresse ist das Wohnprojekt ROSA der Evangelischen Gesellschaft (eva). Die Einrichtung hat nun von der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) eine Spende über 10.000 Euro erhalten.
Stuttgart, 26. November 2018
ROSA unterstützt junge Migrantinnen bei ihrem Weg in ein eigenes, von der Familie getrenntes Leben, zunächst in einer absolut anonymen, aber intensiv betreuten Wohngruppe, später in einer Wohngemeinschaft, die auf eine eigene Wohnung vorbereitet. In allen drei Phasen – auch in der Anfangszeit des selbständigen Wohnens – unterstützt ROSA die jungen Frauen von auswärts, die durch ihre Flucht alle bisherigen sozialen Kontakte aufgeben und in Stuttgart, einer für sie fremden Stadt, einen Neuanfang wagen. Dabei ist entscheidend, dass die jungen Frauen von den Angehörigen nicht aufgespürt werden können, berichtete eine Mitarbeiterin des Projekts bei der Spendenübergabe. Sie erläuterte die zahlreichen Sicherheitsmaßnahmen, die eine Anonymität gewährleisten, vom neuen Handy, das nicht geortet werden kann, bis hin zu einem neuen Namen – alles, damit die Familie die geflohene Tochter nicht finden kann.
Lars Hoffmann, Bereichsleiter des SWSG Bestandsmanagements, zeigte sich tief beeindruckt von den Maßnahmen des Wohnprojekts. Zwölf junge Menschen werden im Durchschnitt bei ROSA betreut. Sie bekommen die Chance auf einen Schulabschluss und eine Berufsausbildung, lernen, ihren Alltag selbst zu organisieren und sich gegenüber anderen zu behaupten. Mit der Spende der SWSG finanziert ROSA Freizeitausstattung, für die sonst kein Geld da ist. Für die Unterstützung dankten Dagmar Braun, die als eva-Abteilungsleiterin auch für die Hilfen für junge Migrantinnen zuständig ist, und eva-Bereichsleiterin Regine Esslinger-Schartmann.